Es ist eine visuelle Zeitreise in den Barock, die beim Eintritt in das Historische Grüne Gewölbe für den Besucher mit einer hochmodernen Schleuse beginnt, welche den Schutz der rund 3.000 frei stehenden Objekte gewährleistet und für ein stabiles Raumklima in den Räumen sorgt. Bereits 1724 waren die Räume des Grünen Gewölbes für ein exklusives Publikum öffentlich zugänglich - schon damals nur in kleinen Gruppen und, so der Wunsch des Königs, "mit sauberer Kleidung".
Ein Audioguide begleitet die Besucher heute beim Gang durch die acht Räume der Schatzkammer August des Starken, die bewusst auf museale Beschriftungen verzichtet und den Ort dadurch umso authentischer erfahrbar werden lässt.
Schon die Namen der einzelnen Räume zeugen vom Wert der ausgestellten Objekte: Vom Bernsteinkabinett geht es ins benachbarte Elfenbeinzimmer und weiter ins Weißsilberzimmer und das Silbervergoldete Zimmer. Auf über 200 Quadratmetern erstreckt sich dann der Pretiosensaal, in dem neben den vergoldeten Gefäßen aus Edelsteine und kostbare Naturalien wie Straußeneiern und Bergkristallen die Porträts der Kurfürsten von Sachsen hängen, die diese Schätze einst erwarben.
Konsequent verzichtete man bei der Neueinrichtung auf Vitrinen - frei stehen die Objekte auf Konsolen vor aufwendig gestalteten Wänden. Von Raum zu Raum steigert sich der Anteil an Spiegeln, die das barocke Gesamtkunstwerk umso opulenter wirken lassen. Nur im Juwelenzimmer, dem Highlight der Schatzkammer, liegen die Schmuckstücke seit jeher unter Glas. Hier steht auch der berühmte Mohr mit Smaragdstufe von Balthasar Permoser und dem Hofjuwelier Johann Melchior Dinglinger.
Seine politisch repräsentative Wirkung hat das Historische Grüne Gewölbe bis heute nicht verloren: Angela Merkel und Barack Obama trafen sich anlässlich des ersten Deutschlandbesuchs des damaligen US-Präsidenten in der sächsischen Schatzkammer, die die deutsche Bundeskanzlerin 2006 auch eröffnet hatte.
Aus konservatorischen Gründen ist die Anzahl der Besucher des Historischen Grünen Gewölbes täglich begrenzt - daher sollte man sich entsprechende Zeitkarten im Vorverkauf sichern.