Im zweiten Stock wird die abschließende Operation der Isonzofront geschildert, die 12. Isonzoschlacht, die Gegenoffensive der deutschen und österreichisch-ungarischen Elitetruppen, auch Schlacht von Karfreit genannt. Am 24. Oktober 1917 wurde das italienische Kommando im gebirgigen Gelände des oberen Sočagebiets von den gegnerischen Truppen überrascht, die mit einer neuen Kampftaktik einen Sieg errangen, der das Kriegsgeschehen im letzten Jahr weit auf italienisches Gebiet verlegte. Die Angreifer mussten in die Vorbereitung der Offensive gewaltige Anstrengungen investieren und in einem Monat 2400 Transportzüge mit Truppen und Kriegsmaterial in den Offensivraum schaffen, das dann über die Gebirgspässe ins Sočatal transportiert werden musste. Ein 27 m2 großes Relief des oberen Sočagebiets im Maßstab 1 : 5000 und große Landkarten der Truppenbewegungen und des Aufmarsches veranschaulichen das Ausmaß dieser Operation.
Nach dem Frühstück habe ich das 119. und 121. Regiment inspiziert. Herrliches Menschenmaterial.
Als wir den Gipfel erreichten …, konnten wir aus der Höhe das vom Feind besetzte Gebirge beobachten … Wir mussten unseren Generälen Absicht, Ziele und Einzelheiten unseres Plans erläutern. Alles ging uns ausgezeichnet von der Hand, zumal sich das Kampfgebiet unter uns wie eine riesige Landkarte ausbreitete.
(General Otto von Below, Kommandeur der österreichisch-ungarischen XIV. Armee, Tagebuch)
Die Vorbereitungen auf die Schlacht und deren Verlauf dokumentieren zahlreiche Fotos, die vor allem in der zweiten Hälfte des Oktober 1917 und in den ersten Kämpfen gemacht wurden. Am ausführlichsten werden die Geschehnisse im Bovec-Becken einschließlich des deutschen Gasangriffs auf die Einheiten der Brigade Friuli und der Durchbruch der 12. schlesischen Division von Tolmin nach Kobarid kämpfend sowie der Einheit des Oberleutnants Erwin Rommel über die Hänge des Kolovrat zum Gipfel des Matajur geschildert.
Den ganzen Horizont in Richtung Bovec durchzuckten Blitze, und grelles Licht und lodernde Flammen überfluteten ihn. In dieses Flammenmeer flogen wie feurige Meteore die Geschosse der schweren Geschütze, die im Dorf Soča in Stellung gebracht wurden. Jedes Geschoss war von einem fürchterlichen Lärm begleitet.
(Josef Vachál, Maliř na frontě, Paseka, 1996)