KAI 10 | Arthena Foundation richtet in diesem Jahr die Ausstellung der aktuellen ars viva-Preisträgerinnen aus: Niko Abramidis & NE, Cana Bilir-Meier und Keto Logua. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen KAI 10 | Arthena Foundation und dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. Dieser vergibt seit 1953 jährlich den ars viva-Preis für Bildende Kunst an junge in Deutschland lebende Künstlerinnen, deren Arbeit sich durch hohe künstlerische Qualität und ein Bewusstsein für gegenwärtige Fragestellungen auszeichnet. Neben zwei Ausstellungen mit zugehöriger Publikation, zunächst in KAI 10 in Düsseldorf und im Sommer 2019 im Kunstmuseum Bern, erhalten die Künstler*innen eine Residency auf Fogo Island (Kanada) und ein Preisgeld in Höhe von je 5.000 Euro.
Niko Abramidis & NE (*1987) studierte Architektur an der Technischen Universität München und Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München. In seinen künstlerischen Arbeiten beschäftigt er sich mit Themen wie Machtstrukturen, Zukunftsutopien oder globaler Stadtentwicklung. Er schafft aufwändige Rauminstallationen, die zeitgenössische Arbeitswelten zitieren und dabei mit tradierten Symbolen der Macht, einer fiktiven Corporate Identity und dem immer austauschbareren Erscheinungsbild von Großstädten spielen. Seine Zeichnungen, Objekte und Digitalprints lassen subversiven Humor und vielfältige Bezüge, etwa zu Science Fiction, Philosophie oder ökonomischen Abläufen, erkennen.
Cana Bilir-Meier (*1986) studierte unter anderem Kunst und Digitale Medien an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausgangspunkt und zugleich Kern ihrer Film- und Soundarbeiten ist die Auseinandersetzung mit Archivmaterialien aus ihrer Familie. Ausgehend von Episoden aus dem eigenen Umfeld befasst sich die Künstlerin, selbst Enkelin türkischer Einwanderer, mit universellen Narrativen und kollektiver Erinnerung. Der Prozess der Materialsichtung, der Bild- und Tonaufnahmen, Briefe, Zeitungsartikel und Dokumente einbezieht, ist dabei von zentraler Bedeutung und markiert ihre eigene künstlerische Perspektive auf die Archive.
Nach einem Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Künste Tiflis studierte Keto Logua (*1988) an der Universität der Künste Berlin. Wiederkehrende Bezugspunkte ihrer Skulpturen und Filmarbeiten sind Naturphänomene und soziokulturelle Themen. Prozesse der Komprimierung und Umformung bezieht sie sowohl auf gefundene Dinge als auch auf selbst geschaffene Objekte. So entstanden unter anderem ein 3D-Druck der im vergangenen Jahr wissenschaftlich rekonstruierten Ur-Blume oder eine großformatige Skulptur aus Bienenstock-Elementen. In einer weiteren Arbeit entwirft die Künstlerin mögliche Strategien zum Überleben in einer zunehmend komplexen Welt unter Zuhilfenahme von Alltagsgegenständen.