Zwischen dem 28. April und dem 1. Juli widmet bromer kunst dem renommierten deutschen Künstler Thomas Röthel (*1969 Ansbach) eine Kabinettausstellung im Blockhaus Experimental Space. Hier werden Stahlskulpturen und Papierarbeiten gegenübergestellt, um den für Röthel charakteristischen Kontrast zwischen Leichtigkeit und Schwere zu betonen.
Eine Gruppe von sieben klein- und mittelformatigen, jedoch massiven, Stahlskulpturen ragen auf Sockeln positioniert prominent in die Höhe. Der schwere Stahl verwandelt sich unter dem künstlerischen Eingriff Röthels in oftmals filigran und fragil anmutende Skulpturen. Sie strahlen Dynamik und Leichtigkeit aus, welche die Schwere des Materials beinahe vergessen lassen. Röthels virtuose Bearbeitung des Stahls scheint dem harten Material zu trotzen, seine Arbeiten wirken schmiegsam und weich. Im Aussenbereich von bromer kunst sind zusätzlich weitere Monumentalskulpturen des Künstlers zu sehen.
Als vermeintliche Antipode zu den ausgestellten Arbeiten aus Stahl, hängen sechs Papierarbeiten an den Wänden. In ihrer unverfälscht belassenen Materialästhetik, der reinen Monochromie und der gewaltsamen Perforation ihrer Papieroberflächen scheinen sie bei aufmerksamer Betrachtung, mehr Parallelen als Antithesen zu seinen vermeintlich andersartigen Stahlskulpturen aufzuweisen.
Röthels spielerisch anmutende, jedoch präzise und durchdachte Auseinandersetzung mit beiden Materialien, bringt in seinen Werkserien eine differenzierte Oberflächenhaptik hervor. Diese changiert zwischen glatt, rau, samtig und körnig. Röthels Skulpturen laden den Betrachter dazu ein, sich im Raum zu bewegen, um seine Werke aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erschliessen. Dabei werden auch neue Perspektiven und neue Zusammenhänge zu den Papierarbeiten entdeckt.