Unter dem Titel "Kirchner, Léger, Scully & mehr" zeigt die Hilti Art Foundation die zweite Ausstellung im eigenen, dem Kunstmuseum Liechtenstein angegliederten Gebäude. Aufgrund ihres grossen Erfolgs wird diese bis 7. Oktober 2018 verlängert.
Auf den drei Ebenen des Ausstellungsgebäudes, das 2015 als Erweiterung des Kunstmuseum Liechtenstein eröffnet wurde, zeigt die Hilti Art Foundation 36 ausgewählte Gemälde, Plastiken und Skulpturen aus ihrer hochrangigen privaten Kunstsammlung.
Der Ausstellungsauftakt im Untergeschoss des Gebäudes ist ganz dem Thema Mensch gewidmet und dreht sich fast ausschliesslich um das weibliche Geschlecht. Bei den Frauendarstellungen von Lehmbruck, Hodler, Picasso, Léger und Laurens erscheint das Leben in voller und schönster Blüte. Einen Kontrast hierzu bilden etwa Alberto Giacomettis Quatre femmes sur socle aus dem Jahr 1950, eine Plastik, bei der sich das greifbar Sinnliche ins distanziert Unkörperliche entzieht.
Die Malerei der klassischen Moderne prägt den Charakter des ersten Obergeschosses. Hier ist Ernst Ludwig Kirchner, der wichtigste Repräsentant der Künstlergruppe «Brücke», mit vier Werken aus seiner Dresdner, Berliner und Davoser Zeit vertreten. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Gemälde Max Beckmanns, darunter das Selbstbildnis mit Glaskugel (1936), das nun von Werken Beckmanns aus den 1920er-, 30er- und 40er-Jahren umgeben ist. Mit Werken von Kandinsky, Klee, Dubuffet oder Wols werden Wege in die Abstraktion vor Augen geführt.
Ganz im Zeichen der Malerei von 1980 bis zur Gegenwart steht das dritte Obergeschoss. Hier veranschaulichen mit Imi Knoebel, Gotthard Graubner und Sean Scully drei Künstler jeweils grundverschiedene Präsentationsformen rein gegenstandsloser Malerei in ihrer reifsten Ausprägung.
Die Ausstellung Kirchner, Léger, Scully & mehr schliesst an die Eröffnungsausstellung an, indem sie einen Teil der dort ausgestellten Werke in veränderten Kontexten erneut präsentiert. Ausgewählte Kunstwerke werden so dem Publikum für eine längere Zeit zugänglich gemacht.
Die Ausstellung wird kuratiert von Uwe Wieczorek, Kurator der Hilti Art Foundation. Begleitend erscheint ein Katalog mit Texten zu allen ausgestellten Werken.