Die Gruppenausstellung Into the Wild geht auf die Ideen von Natur ein, die uns heute prägen: Mit der Industrialisierung und der damit zusammenhängenden Verstädterung und Arbeitsrationalisierung hat sich der Mensch immer mehr von der Natur entfernt. So ist es nicht erstaunlich, dass gerade im 19. Jahrhundert auch das große Interesse an kultivierten Parks, an Gewächshäusern und zoologischen Gärten entstand. Auch die Gründung von Merans berühmtem botanischen Spazierweg, dem Tappeinerweg fällt bezeichnenderweise in diese Zeit: 1929 wurde der Tappeinerweg, benannt nach seinem Initiator und Realisator, dem Arzt und Botaniker Franz Tappeiner (*1816-1902), eröffnet.
In der post-digitalen Gegenwart, ist manchen die Natur als Bildschirmschoner vertrauter als die reale Umgebung. Sie wird zu einem Sehnsuchts-Ort: Die Idee der Natur, eines Rückzuges in die Natur wird zu einer Alternative zur komplexen, technikbestimmten Gegenwart.
Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit der Wahrnehmung und der Vorstellung der Natur und den Gegensätzen von Natur und Künstlichkeit heute.