Zu der heterogenen Sammlung „Hemimetabola“ gehören weit mehr als eine Million Objekte. Die Bezeichnung „Hemimetabola“ bezieht sich auf eine unvollständige Entwicklung von Individuen, bei denen die Jugendstadien der Insekten den Erwachsenen bereits ähnlich sehen. Doch diese Eigenschaft sagt nichts über die stammesgeschichtliche Zusammengehörigkeit der Gruppen aus und trifft auch nicht auf alle Gruppen des historisch gewachsenen Sammlungsbereiches zu.
Der größte Teil der Sammlung in Bezug auf Arten- und Individuenzahl wird von den Wanzen und Zikaden (Hemiptera) mit über 620.000 Exemplaren und mindestens 11.100 Arten gestellt. Von rund 2.000 Arten sind Holotypen vorhanden. Mit ca. 300.000 Objekten und 3.000 primären Typen ist die Sammlung Orthoptera eine der bedeutendsten Heuschreckensammlungen weltweit und die größte in Deutschland. Außerdem ist eine historische Sammlung von Pflanzengallen, die von verschiedenen Insektengruppen verursacht wurden, vorhanden.
Das Sammlungsmaterial ist vor allem in Form von genadelten Trockenpräparaten in Insektenkästen untergebracht, außerdem sind zahlreiche Mikropräparate vorhanden, vor allem von Federlingen (Mallophaga). Ein Teil der Objekte ist in Alkohol aufbewahrt und stellt mit etwa 13.300 Gläsern die umfangreichste entomologische Sammlung des Museums dar. Die Sammlung ist weltweit angelegt. Ein geographischer Schwerpunkt liegt in Afrika, sowohl bei historischen als auch bei neueren Sammlungen. Zusätzlich sind viele Objekte aus Südamerika, der orientalischen Region und der Paläarktis (Nordafrika und das gesamte eurasische Gebiet) in der Sammlung vertreten.