Joannis Avramidis (1922–2016) zählt zu den wichtigsten Protagonisten der österreichischen Bildhauerei.
Ein Jahr nach dem Tod des Künstlers präsentiert das Leopold Museum seine bisher größte Retrospektive in Österreich. Avramidisʼ Werk kreiste stets um die menschliche Figur. Aus Kreissegmentformen aufgebaut, wurde diese abstrahiert und in sich ausgewogene monumentale Rundplastiken transformiert.
In seiner Suche nach einer Verdichtung des Figürlichen bei gleichzeitiger Abstraktheit der Form orientierte sich Avramidis an der griechisch archaischen und klassischen Skulptur ebenso, wie er sich von Künstlern wie Hans von Marées, Constantin Brancusi oder Wilhelm Lehmbruck inspirieren ließ. Dabei fand er zu einem höchst eigenständigen Stil, den Werner Hofmann als „Rhythmus der Strenge“ umschrieb.