Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen dreizehn große, aufwendig verzierte Vasen aus Ceglie del Campo bei Bari in Apulien. Als Grabbeigaben geben sie einen Einblick in die Bestattungssitten der dort vor 2500 Jahren einheimischen wohlhabenden Bevölkerung. Die Gefäße sind mit abwechslungsreichen Szenen aus der griechischen Mythologie bemalt. Der plötzliche Tod durch Kampf und Krieg wird hier ebenso thematisiert wie ein glückseliges Leben in dionysischen Gefilden.
Dass diese Vasen aus den Beständen der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin nach kriegs- und nachkriegsbedingten Beschädigungen erstmals wieder ausgestellt werden können, ist einem sechsjährigen Kooperationsprojekt mit dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles zu verdanken. In diesem Projekt wurden die Gefäße – einige in Los Angeles und andere in Berlin – sorgfältig restauriert. Außerdem wurde die neuzeitliche Geschichte der Vasengruppe, die bereits 1828 an die Berliner Museen kam, erforscht.
Neben spannenden archäologischen Aspekten beleuchtet die Ausstellung auch die erste Restaurierung der Vasen in der Werkstatt des Neapolitaner Restaurators Raffaele Gargiulo. Dieser vervollständigte fehlende Bildszenen mit so großer Meisterschaft, dass Zeitgenossen von einer „gefährlichen Perfektion“ sprachen: Ergänzungen und antikes Original waren nicht mehr voneinander zu unterscheiden.