Nome freut sich, mit Proceed at Your Own Risk Kirsten Stolles erste Einzelausstellung in Europa zu präsentieren.
Kirsten Stolle untersucht den weltweiten Einfluss der Chemie-Industrie auf die Lebensmittelproduktion und erforscht die Verbindungen zwischen den Interessen großer Konzerne und öffentlicher Gesundheit. Das Nachkriegs-Amerika als Ausgangspunkt nehmend, hinterfragen Stolles Collagen, Zeichnungen und auf bestimmte Orte zugeschnittene Installationen Themen wie Propagandastrategien großer Konzerne, Umweltpolitik und Biotechnologie.
In ihrer ersten Ausstellung bei NOME wird die Künstlerin Arbeiten aus zwei ihrer Serien präsentieren: Monsanto Intervention, eine Reihe von redigierten und zu Collagen verarbeiteten Magazin-Werbeanzeigen der Monsanto Chemical Company, sowie mit Animal Pharm Collagen, die sich kritisch auf den kontroversen Gebrauch genetischer Manipulation bei Tieren durch die Pharmaindustrie beziehen.
Durch die Verwendungen von Quellmaterialien des letzten Jahrhunderts wie Medizinbücher, Landwirtschaftskataloge und Werbeanzeigen aus Magazinen der 1950er und 60er Jahre konfrontieren Stolles Collagen die Narrativen der Industrie.
In Monsanto Intervention rekonstruiert Stolle Werbeanzeigen aus Kriegsmagazinen, um die Firmenbotschaft derart neu auszurichten, dass die wahren Absichten dahinter zutage treten. Ihre veränderten und oftmals poetischen Texte stellen auch Bezüge zu historischen Gegebenheiten her, wobei geschwärzte Lücken an offizielle, von der US-Regierung redigierte Dokumente erinnern.
Mit dem Titel von George Orwells dystopischem Kult-Roman spielend, stellen die Animal Pharm-Collagen kritische Kommentare zur Verwendung von Gentechnik bei Wirtstieren für die Produktion von Pharmazeutika dar. Stolles Cut-Outs von Abbildungen medizinischer Geräte und landwirtschaftlicher Bildwelten kreieren seltsame, aber dennoch glaubhafte Umgebungen. Bemüht, die Rolle industriellen Einflusses auf unsere Gesundheit aufzuzeigen, erfordern Stolles Arbeiten Aufmerksamkeit für das Detail und bieten Gelegenheit für tiefgreifenden Dialog.
Kirsten Stolle (geb. 1967 in Massachusetts, USA) ist eine bildende Künstlerin, die vor allem mit den Techniken der Collage, Zeichnung und ortsspezifischen Installationen arbeitet. Ihre forschungsbasierte Praxis hat dabei ihren Schwerpunkt auf der Untersuchung von Themen wie den Propagandastrategien großer Konzerne, Umweltpolitik und Biotechnologie. Ihre Arbeiten sind Teil großer Sammlungen, darunter des San Jose Museum of Art in Kalifornien, des Minneapolis Institute of Art in Minnesota und des Crocker Art Museums in Sacramento, Kalifornien. Ihre Kunstwerke wurden in großen Einzelausstellungen, u.a. bei Southeastern Center for Contemporary Art, NC, The Turchin Center for the Visual Art, NC and Dolby Chadwick Gallery, CA, in ganz Amerika gezeigt und in Publikationen besprochen, darunter in Poetry Magazine, in Manifest International Drawing Annual, in New American Paintings und vielen anderen. Sie lebt und wohnt in Marshall, North Carolina.