Durch die am Bauhaus entstandenen Porträt-, Architektur- und Objektaufnahmen zählt Lucia Moholy (1894-1989) zu den namhaftesten Fotografinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Dagegen ist ihr fotografisches Werk aus der Zeit nach ihrer Emigration aus Deutschland nach England (1934) kaum bekannt, obwohl es durchaus als eine Weiterentwicklung des frühen Schaffens gelten kann.
Die Ausstellung, die im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2016 zu sehen ist, präsentiert ihre englischen Landschafts- und Architekturaufnahmen, vorwiegend als Auftragsarbeiten entstandene Porträts sowie Fotografien ihrer Reisen in die Balkanstaaten und den Nahen Osten. Sämtliche Fotos stammen aus dem Nachlass der Künstlerin, der sich seit 1992 im Bauhaus-Archiv befindet.
Neben ihrer künstlerischen Arbeit trat Lucia Moholy 1939 durch die Veröffentlichung des vielbeachteten Standardwerks zur Fotografiegeschichte A Hundred Years of Photography 1839-1939 hervor, das nun als vierter Band der Reihe Bauhäusler Dokumentationen aus dem Bauhaus-Archiv erstmals auch in deutscher Sprache erscheint.