Vom 12. April bis zum 6. Oktober 2019 zeigt die Hilti Art Foundation aus ihrer Sammlung Fotografien des deutschen Künstlers Thomas Struth (* 1954). In der von ihm selbst kuratierten Ausstellung kombiniert Struth seine Werke mit Gemälden und Skulpturen aus der Sammlung der Hilti Art Foundation und stellt sie damit erstmals seit Beginn seiner internationalen Ausstellungstätigkeit in einen ikonografischen und ästhetischen Zusammenhang mit Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts.
Thomas Struth, der zwischen 1973 und 1980 bei Gerhard Richter und Bernd Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, fasst seine Fotografien vorrangig in Werkgruppen mit Titeln wie Unbewusste Orte, Museum Photographs, Kultstätten oder New Pictures from Paradise zusammen. Gezielt hat er den Blick auf Strassenzüge, Plätze und Gebäude auf der ganzen Welt gerichtet, auf Sakralbauten und Museen samt ihren Besuchern oder auf das Dickicht einheimischer und aussereuropäischer Vegetation. Seit etwa 2007 gilt sein Interesse zunehmend der Komplexität von Industrie, Technik und Forschung.
Auch die Fotografien in der Ausstellung konzentrieren sich auf diese Inhalte. Verteilt auf alle drei Stockwerke, ist die Präsentation in die Themen Mensch, Technik, Urbanität, Natur und Kulträume gegliedert. Die von Struth ausgewählten Gemälde und Plastiken treten den Fotografien dabei gleichberechtigt zur Seite und offenbaren sowohl inhaltliche als auch formale Analogien. Zugleich intensivieren sie den Dialog sowie den Kontrast zwischen den Gattungen und Epochen, wenn etwa den Fotografien des Madrider Prado-Museums mit Barockmalerei und des Berliner Siemens-Schaltwerks mit Hightech-Anlagen die klassische Menschengestalt von Wilhelm Lehmbruck gegenübersteht. Im gleichen Sinne kombiniert Struth seine Fotoarbeiten auch mit Werken von Picasso, Klee, Léger, Mondrian, Giacometti, Wols, Klapheck oder Richter.