Harry Kivijärvi (1931-2010), dessen modernistischen Themen gewidmete Steinskulpturen erheblich zum internationalen Erfolg der finnischen Bildhauerkunst in den sechziger und siebziger Jahren beitrugen, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Generation. Die Ausstellung „Zeit des Steins“ zeigt neben den Skulpturen Kivijärvis auch zeitgenössische Werke des internationalen Modernismus sowie Werke der heutigen Bildhauerei.
Sechs moderne Künstlerinnen und Künstler - Maria Duncker, Timo Hannunen, Aaron Heino, Anne Koskinen, Laura Könönen und Ville Mäkikoskela - bringen die grenzenlosen Inhalte und Formen zum Vorschein, die Stein in fachkundigen Händen annehmen kann.
Für Stein sind Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nur ein Wimpernschlag. Granit, Gabbro und Diorit, die ältesten Materialien der Ausstellung „Zeit des Steins“, können 1800-1900 Millionen Jahre alt sein. In der Ausstellung geht es jedoch um die gemeinsame Geschichte von Mensch und Stein, die erst viel später beginnt. Das älteste aus Stein gefertigte Ausstellungsstück wurde vor 2000 Jahren in Ägypten geschaffen und die jüngsten Objekte nach der letzten Jahrtausendwende in Finnland.
„Unter der Oberfläche des Steins befindet sich seine verdeckte innere Schönheit. Der Mensch hat schon vor tausenden von Jahren gelernt, diese Schönheit zu enthüllen,“ so einst Harry Kivijärvi. Er fühlte sich sehr zur frühen Bildhauerei hingezogen und fand im Modernismus sein eigenes Sprachrohr. Kivijärvi repräsentierte Finnland bei zahlreichen internationalen Ausstellungen wie beispielsweise der Biennale von Venedig in den Jahren 1966 und 1972.
Die Kunstsammlung von Harry Kivijärvi wurde im Jahre 2011 der Kunststiftung Gösta Serlachius geschenkt. Abgerundet wird die Sammlung durch Sammlerstücke, die Kivijärvi einst aus Ägypten mitbrachte, sowie durch eigene Werke des Künstlers aus seiner Frühphase. Jetzt sind sie erstmalig in den Serlachius Museen zu sehen.